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Wohnraumtemperaturen und Heizflächennutzung wurden bis dato kaum statistisch untersucht. Zusätzlicher Temperaturkomfort und Ablüftungswärmeverluste nehmen in modernen Gebäudehüllen messbar zu. Die vorliegende Studie basiert auf mehr als 1 Mio. Messungen durch elektronische Heizkostenverteiler (EHKV) in bauphysikalisch klassifizierten Gebäuden. Es entwickelt sich ein Trend von im Mittel 1 bis 1,5 K erhöhten Innenraumtemperaturen beim Übergang von alter (vor 1977) zu moderner Bausubstanz (bis EnEV 2002) und darüber hinaus. Der Temperaturtrend für unbeheizte Räume ist etwa das Doppelte von beheizten Räumen. Der Anteil jederzeit in Betrieb stehender Heizflächen im Winter vermindert sich von über 40 % auf unter 30 %, wobei Raumtemperaturen in modernen gedämmten Gebäudehüllen aber homogener ausgeprägt sind. Die relative Energieabgabe steht in guter Korrelation zu kumulierten Verbrauchsverteilungen der EHKV (DIN EN 834) wie auch zu flächenspezifischen Endenergieverbräuchen (EnEV). Verbrauchskennwerte und Temperaturanalysen bestätigen übereinstimmend, dass sich der mittlere Heizenergieverbrauch von nichtmodernisierter Bausubstanz (vor 1977) gegenüber Neubauten gemäß EnEV 2002 nur annähernd halbiert hat. Über 2002 hinaus wird die große Mehrzahl moderner Gebäude die vorgegebenen Energiebedarfsgrenzen mit ihrem realen Energieverbrauch klar überschreiten: Kennzahlen über 50 kWh/(m2a) für Heizung plus zukünftig mindestens 25 bis 30 kWh/(m2a) für Trinkwassererwärmung werden die Regel bleiben. Der relative Einfluss individuellen Verbraucherverhaltens auf die Gesamtenergiebilanz gut wärmegedämmter moderner Gebäude wird immer weiter steigen, da die Beheizungsmodalitäten sich der unmittelbaren Wahrnehmung der Wohnungsnutzer weiter entziehen werden. Belegbar ist, dass sich bereits ein Fünftel des Gesamtenergieverbrauchs auf Einzelereignisse in Bereiche weit oberhalb durchschnittlicher Energieabgaben umverteilt hat und dass dieser Trend mit der Modernisierung der Bausubstanz voranschreitet. Energieeffiziente Gebäudehüllen rechtfertigen demnach nicht ein sorgloseres Nutzerverhalten beim Heizen sondern es ist angezeigt, Assistenzsysteme zur Vermeidung zusätzlich entstehender Energieverluste zu entwickeln.

Trends of the specific energy consumption and actual living room temperatures in view of an increasing degree of modernisation of the building stock.
Room-temperatures and heat-radiator-performance have statistically poorly been investigated yet. Additional temperature comfort and air ventilation losses seem to rise inside modern building enclosures. The present study refers to more than 1 million field measurements derived from electronical heat cost allocators (EHCA) within buildings of documented energy efficiency standard. We see a trend of 1 to 1,5 K rising median room-temperatures between old building standards (before 1977) and the modern EnEV2002 standard. Temperature increase is almost double as high within actually unheated-compared to actively heated rooms. The fraction of active heat radiators at any time during winter is decreasing from above 40 % to close below 30 %. At the same time the room temperatures are more homogenously distributed in modern buildings. The relative energy transfer appears well correlated to the yearly integral energy consumption (DIN EN 834) of the EHCA and also to the area-specific energy-ratings calculated from the primary energy consumption.
Energy ratings and temperature measurements confirm that the average actual energy consumption starting from the oldest buildings (before 1977) up to the modern EnEV 02 standard has only been reduced by little less than 50 %. An extrapolated trend ahead from 2002 to EnEV 09 forecasts, that the future energy consumption (EnEV 2009 and further) will probably and clearly exceed the official claims concerning theoretical energy needs: Specific heat energy consumption above 50 kWh/(m2a), plus at least 25 to 30 kWh/(m2a) for domestic water heating, will remain the rule, indefinitely. On the other hand, potentially negative and unintentional influence of individual user behaviour on the integral energy consumption will further rise, because the energy-release into the living environment gets more and more disconnected from the human perception (bio-feedback). Almost one fifth of the energy-release has already moved into a region further above average energy-release-values in the course of EnEV 2002 standard and this trend will continue with EnEV 2009 an its followers. Highly effective building enclosures apparently do not justify a more carefree user attitude interacting with the flat heating. Concerning upcoming new unattended heat sinks one should consider to develop new assisting tools.
 
Erschienen in:     Bauphysik 36 (2014), Heft 6
 
Seite/n:     309-324
 
Sprache der Veröffentlichung:     Deutsch



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