Artikeldatenbank
Autor(en) | Titel | Zeitschrift | Ausgabe | Seite | Rubrik |
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Inhalt: Bauphysik 2/2019 | Bauphysik | 2/2019 | Inhalt | ||
Werning, Hanno; Denkl, Maximilian; Moarcas, Odette | Hintergründe zum Nachweis des Glimmverhaltens für bestimmte Baustoffe | Bauphysik | 2/2019 | 79-85 | Fachthemen |
KurzfassungEiner der Kernpunkte des Europäischen Gerichtshof EuGH-Urteils vom Oktober 2014 war die für bestimmte Mineralwolle-Dämmstoffe geforderte nationale allgemeine bauaufsichtliche Zulassung zum Nachweis, dass der Dämmstoff “nicht glimmt”. Inzwischen existiert ein europäisches Prüfverfahren zum Schwel- und Glimmverhalten. Mit diesem kann nach der Prioritätenliste des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) der Nachweis geführt werden, dass ein Bauprodukt nicht glimmt. Der Aufsatz erläutert die Hintergründe des Glimmnachweises, das europäische Verfahren, die voraussichtliche zukünftige Entwicklung und die Folgen für die Planer und Verwender der Bauprodukte. x | |||||
Riese, Olaf; Klippel, Andrea; Schneider, Volker; Stock, Boris | Einfluss der Gitterweite auf die Ergebnisse von Brandsimulationsmodellen und Anwendung auf ein Atrium | Bauphysik | 2/2019 | 86-95 | Fachthemen |
KurzfassungIn der vorliegenden Studie wurde eine Gittersensitivitätsstudie für ein Brandszenario in einem Raum mit Verbindung zu einem Atrium mit drei verschiedenen CFD-Modellen durchgeführt. Bei den 3 CFD-Modellen handelt es sich um den Open-Source Code FDS, den kommerziellen Strömungslöser CFX aus der ANSYS Suite sowie dem Brandsimulationsprogramm KOBRA 3D. Der Fokus bei den numerischen Berechnungen lag dabei auf der Untersuchung der Gittersensitivität, daher wurden gleiche oder ähnliche Ansätze zur Modellierung physikalischer Brandphänomene wie Turbulenz, Wärmestrahlung, Speziesumwandlung etc. gewählt. Die Auswertung der Daten erfolgte für physikalische Größen wie Temperaturen und Strömungsgeschwindigkeiten an definierten Messpositionen im Strömungsraum. x | |||||
Goeke, Johannes | Wärmeübertragung in Eisspeichern und Energiegewinne aus dem Erdreich | Bauphysik | 2/2019 | 96-103 | Fachthemen |
KurzfassungDie Speicherung von Energie ist in der Wärmeversorgung von Gebäuden ein lange bekanntes Prinzip zur Sicherstellung optimaler Effizienz und bei der Einbeziehung erneuerbarer Energie eine Notwendigkeit. Eine neue Form des Eisspeichers als erdvergrabenes Wasserreservoir ist in den letzten Jahren vermehrt zum Einsatz gekommen. Da in vielen Fällen Unklarheit über die möglichen Energieflüsse bei der Beladung und bei der Entladung herrschen, sollen hier die Wärmeübertragungsbedingungen des Entzugswärmeübertragers im Eispeicher und die Wärmegewinne aus dem Erdreich diskutiert werden. x | |||||
Lipovcic, Dejan; Hafellner, Hans; Kautsch, Peter | Unterschiedliche Berechnungsverfahren für die Berechnung der Wärmeströme erdberührter Bauteile | Bauphysik | 2/2019 | 104-110 | Fachthemen |
KurzfassungEin Gebäude verliert einen nicht zu vernachlässigenden Teil seiner Wärme über die erdberührten Bauteile. Diese Wärmeverluste sind zwar nicht so groß wie jene von den Bauteilen, die an Außenluft angrenzen, dennoch spielen sie eine wichtige Rolle bei der Ermittlung des Gesamtwärmverlustes eines Gebäudes. Der Wärmestrom, der von den beheizten Bereichen über die erdberührten Bauteile zur Außenluft fließt, erfährt eine Dämpfung. Den wesentlichen Einfluss auf diese Dämpfung hat die dämmende und speichernde Wirkung des Erdreiches. Deswegen treten zeitliche Verzögerungen auf. Es ist von großer Bedeutung, diese Einflüsse bei der Berechnung des Wärmestromes von erdberührten Bauteilen zu berücksichtigen. Ziel dieser Untersuchung ist, die Ergebnisse der Berechnung von Wärmeverlusten über das Erdreich nach EN ISO 13370 mit jenen aus zwei- und dreidimensionalen Simulationen zu vergleichen. Die Wärmeverluste für die indirekte Methode mit yg-Werten nach EN ISO 13370 wurden einerseits anhand von Monatsmitteltemperaturen mit den Formeln, anderseits unter Verwendung sinusförmiger Temperaturschwankung und mit Hilfe von zweidimensionalen Wärmebrückenprogrammen berechnet. Drei verschiedene Anwendungsbereiche wurden untersucht und analysiert: nicht unterkellert, konditionierter Keller und unkonditionierter Keller. Weiterhin wurden für diese Systeme unterschiedliche Bauteilaufbauten definiert. Mit dieser Betrachtungsweise wurden die Einflüsse der wärmetechnischen Qualität der erdberührten Bauteile auf die Wärmeverluste analysiert. Außerdem wurden die Sockeldetails der nicht unterkellerten Systeme in unterschiedlichen Varianten untersucht, um den wesentlichen Einfluss der Einbausituation auf die Wärmeverluste festzustellen. x | |||||
Kimmling, Mathias; Hoffmann, Sabine | Behaglichkeitsmonitoring - flächendeckend und kostengünstig mit der Sensorstation CoMoS | Bauphysik | 2/2019 | 111-119 | Fachthemen |
KurzfassungZur Erfassung von thermischen Umgebungsparametern wurde die Behaglichkeitsmessstation CoMoS (engl. Comfort Monitoring Station) entwickelt. Ziel der Entwicklung war ein kostengünstiges System mit gleichzeitig hoher Messgenauigkeit zum flächendeckenden Einsatz in Gebäuden. Diese Vorgabe wurde durch einen Aufbau erzielt, der auf kompakten, integrierten Sensoren für Lufttemperatur, relative Luftfeuchte, mittels Schwarzkugel gemessener Globe-Temperatur und Luftgeschwindigkeit basiert. x | |||||
Hollands, Jutta; Tudiwer, David; Korjenic, Azra | Berechnung der Kühlgestehungskosten von fassadengebundenen Begrünungssystemen im städtischen Raum | Bauphysik | 2/2019 | 120-124 | Fachthemen |
KurzfassungIm vorliegenden Aufsatz wird eine neue Methode zur ökonomischen Bewertung von Bauwerksbegrünung vorgestellt. Aufbauend auf bereits publizierten ökonomischen Analysen wird hier auf eine in diesem Bereich bisher unbeachtete Berechnungsmethode verwiesen, die derzeit meist in der Energiewirtschaft Anwendung findet. In dieser Methode werden die Gestehungskosten ermittelt. Erstmalig werden die Kühlgestehungskosten einer südseitigen begrünten Fassade berechnet. Dabei wirken sich drei voneinander unabhängige Parameter auf die Kühlgestehungskosten aus: die Verdunstungsleistung der begrünten Fassade, die Gesamtkosten für das Begrünungssystem und die Anzahl der Sommertage. Demnach beeinflussen unter anderen die Bauart, die Bepflanzung, die Lebenszykluskosten sowie der Standort der Fassadenbegrünung die Höhe der Kühlgestehungskosten. Das Ergebnis dieser Beispielberechnungen für den Standort Wien zeigt, dass das derartige Kühlen der Umgebung 0, 80 /kWh entzogene Wärmeenergie kostet. Diese Art der Kühlung kann dem Urban Heat Island (UHI)-Effekt entgegenwirken. x | |||||
Deutscher Bautechnik-Tag 2019 | Bauphysik | 2/2019 | 124 | Aktuell | |
Geißer, Georg; Künzel, Hartwig; Zegowitz, Andreas | Experimentelle und rechnerische Untersuchung eines neuen Wandtrocknungssystems | Bauphysik | 2/2019 | 125-132 | Fachthemen |
KurzfassungZur thermischen Trocknung von Wänden nach einem Wasserschaden werden häufig Infrarot-Heizplatten eingesetzt. Zum Erreichen der gewünschten Trocknungstemperatur an der Bauteiloberfläche benötigen diese über den Zeitraum der Trocknung große Mengen elektrischer Energie. Das Fraunhofer Institut für Bauphysik IBP in Stuttgart hat ein neues, elektrisch betriebenes, diffusionsoffenes und flexibles Flächenheizsystem (EDF-Trocknungssystem) entwickelt. Durch seine Funktionsweise trocknet es Wände energieeffizient und gleichmäßig. Zur Ermittlung des Ist-Zustands des EDF-Trocknungssystems bei kontinuierlicher Betriebsweise und zum trocknungstechnischen und energetischen Vergleich mit einer marktüblichen IR-Heizplatte wurden experimentelle und rechnerische Untersuchungen durchgeführt. Das mithilfe der durchgeführten Versuche validierte Simulationsmodell ermöglicht weitere Optimierungsstudien bezüglich der Betriebsweise des neuen Trocknungssystems. x | |||||
Lips, Walter | Fuchs, Helmut V.: Raum-Akustik und Lärm-Minderung. Konzepte mit innovativen Schallabsorbern und -dämpfern. | Bauphysik | 2/2019 | 133 | Buchbesprechung |
Aktuell: Bauphysik 2/2019 | Bauphysik | 2/2019 | 133-141 | Aktuell | |
KurzfassungPlanungshilfen des InformationsZentrum Beton zur novellierten EnEV x | |||||
Veranstaltungen: Bauphysik 2/2019 | Bauphysik | 2/2019 | 142 | Veranstaltungen | |
Titelbild: Bauphysik 1/2019 | Bauphysik | 1/2019 | Titelbild | ||
KurzfassungDer vielfach preisgekrönte Neubau der Probsteikirche St. Trinitatis im Herzen Leipzigs von Schulz und Schulz Architekten gilt aktuell als größter Kirchenneubau in den neuen Bundesländern und zugleich als nachhaltigste Kirche Deutschlands. Man entschied sich im Sinne der Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit für die Wärmeversorgung über eine Sole-Wasser-Wärmepumpenanlage; genutzt werden drei Sole-Wasser-Wärmepumpen WPF 52 von Stiebel Eltron, siehe Meldung S. 72. (Foto: Stiebel Eltron) x | |||||
Inhalt: Bauphysik 1/2019 | Bauphysik | 1/2019 | Inhalt | ||
Bauphysik: Jahresinhaltsverzeichnis des 40. Jahrgangs 2018 | Bauphysik | 1/2019 | Jahresinhaltsverzeichnis | ||
Lösch, Claudia; Hückler, Alex; Schlaich, Mike | Infraleichtbeton - Grundlagen, bauphysikalische Eigenschaften und Referenzbauwerke | Bauphysik | 1/2019 | 1-6 | Fachthemen |
KurzfassungInfraleichtbeton ist ein konstruktiver Hochleistungsleichtbeton, der Lastabtrag und Wärmedämmung in einem Material vereint. Durch seine geringe Wärmeleitfähigkeit und gute Druckfestigkeit können mehrgeschossige Gebäude mit monolithischem Wandaufbau realisiert werden, die ohne zusätzliche Dämmschicht die aktuellen strengen energetischen Anforderungen einhalten. Die einschalige Sichtbetonbauweise ermöglicht robuste, wenig komplexe und langlebige Konstruktionen, die gleichzeitig ein hohes gestalterische Potenzial aufweisen und somit einen Beitrag zur Baukultur leisten können. In diesem Artikel werden zunächst die Grundlagen zur Zusammensetzung und Herstellung des Infraleichtbetons sowie der Stand der Forschung kurz zusammengefasst. Die wesentlichen mechanischen Kennwerte werden aufgeführt und exemplarisch ausgewählte bauphysikalische Eigenschaften erläutert. Abschließend werden einige Referenzprojekte aus Infraleichtbeton vorgestellt. x | |||||
Ivankovic, Goran; Hafellner, Hans; Kautsch, Peter | Berechnung des sommerlichen Wärmeschutzes | Bauphysik | 1/2019 | 7-16 | Fachthemen |
KurzfassungDie zeitgenössische Architektur, die zunehmend transparente Gebäudehüllen vorsieht, führt oft zu unerwünschten Effekten in Bezug auf die behagliche Raumtemperatur im Sommer und somit rückt der Schutz des Gebäudes vor Überhitzung immer stärker in den Vordergrund. Es wird die Auswirkung von unterschiedlichen Klimata auf die Berechnung der sommerlichen Überwärmung untersucht. Es wird eine Büro- und eine Wohnnutzung mit Bauteilaufbauten aus Massivbau-Beton, Massivbau-Ziegel, Holzmassivbau und Holzrahmenbau simuliert. Die Ergebnisse der Gebäudesimulation werden mit den Berechnungsergebnissen gemäß des derzeit gültigen und in der Praxis verankerten vereinfachten Nachweisverfahren gemäß ÖNORM B 8110-3 [3] gegenübergestellt und ein Vorschlag für die Überarbeitung der Norm dargelegt. x | |||||
Verband Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen vdnr gegründet | Bauphysik | 1/2019 | 16 | Aktuell | |
Wörner, Patrick; Müller, André; Sauerwein, David | Möglichkeiten zur realistischen Bewertung zukünftiger Energieversorgungskonzepte auf Gebäudeebene | Bauphysik | 1/2019 | 17-29 | Fachthemen |
KurzfassungDie Energiewende hat in den letzten Jahren zu einer deutlichen Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung geführt. Einen essenziellen Beitrag zum Klimaschutz soll der Ausbau volatil einspeisender Windkraft- und Photovoltaikanlagen leisten, die im Vergleich zur konventionellen Stromerzeugung geringere spezifische Treibhausgasemissionen über den Lebenszyklus aufweisen. Im Kontext der ökologischen Bewertung zeigt sich die stetige Verbesserung des Strom-Mix in einer Anpassung der CO2- bzw. Treibhausgasfaktoren für den Energieträger Strom. Die Bewertung innovativer und elektrifizierter Energieversorgungskonzepte kann jedoch mit statischen Emissionsfaktoren und auf Basis des Jahresendenergiebedarfs nicht zielführend vorgenommen werden. Deshalb wird eine Methodik vorgestellt, welche die CO2- und Treibhausgasemissionen des deutschen Strom-Mix dynamisch in 15-minütiger zeitlicher Auflösung für das Jahr 2017 abbildet. Hierfür werden frei verfügbare Stromerzeugungszeitreihen aufbereitet, der nationalen Strombilanz gegenübergestellt und in zeitvariable Emissionsfaktoren überführt. Ein Anwendungsbeispiel demonstriert, dass der über eine Jahresbilanz ermittelte CO2-Ausstoß eines Gebäudes deutlich von den tatsächlichen Emissionen abweicht, die sich mithilfe zeitlich hoch aufgelöster CO2-Faktoren ergeben. Dadurch zeigt sich im konkreten Fall eine Reduktion der Emissionen der Heizwärmeversorgung von etwa 12 Prozent. x | |||||
EU-Normen: Verbändebündnis schafft rechtssicheres System für alle Akteure am Bau | Bauphysik | 1/2019 | 29 | Aktuell | |
Tahmasebi, Farhang; Mahdavi, Ardeshir | Revisiting the benefits of diversity representation in window operation models for building performance simulation | Bauphysik | 1/2019 | 30-35 | Fachthemen |
KurzfassungTo explore the potential advantages of supplying occupant behavior models with inter-occupant diversity information, this study models the occupants' operation of windows in a monitored open-plan office at aggregate and individual levels. Subsequently, a calibrated energy model of the office area incorporates the developed models and multiple streams of monitored data to evaluate the predictive performance of the models and their contribution to enhance the reliability of building performance assessments. According to the results, individual window operation models outperformed the aggregate model in capturing the peak and variation of window operation across occupants in the free-running season, which resulted in a better assessment of thermal comfort. However, the individual models yielded an overestimation of peak heating demand, as compared with the benchmark value based on the actual window operations in a single year. x | |||||
Hollands, Jutta; Korjenic, Azra | Ansätze zur ökonomischen Bewertung vertikaler Begrünungssysteme | Bauphysik | 1/2019 | 38-54 | Fachthemen |
KurzfassungVertikale Begrünung kann einen wesentlichen Beitrag zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung leisten. Denn Begrünung kann nicht nur die bauphysikalischen Eigenschaften von Gebäuden verbessern und als Schadstofffilter zur Verbesserung der Luftqualität beitragen, sondern auch großen Einfluss auf die betroffenen Menschen haben. Eine Begrünungsmaßnahme im Rahmen einer Bestandssanierung oder bei einem Neubau durchzuführen, ist nicht zuletzt von den entstehenden Kosten und den möglichen Nutzen abhängig. Das Ziel der durchgeführten Forschung besteht darin, ein Basismodell zu entwickeln, mit dem in weiterer Folge objektbezogen die Kosten und Nutzen für wandgebundene Begrünungssysteme abgeschätzt werden können. Hierzu wird für jedes System ein gesamter Lebenszyklus von der Errichtung über die Nutzung bis zur schlussendlichen Entsorgung betrachtet. Aufgrund der fehlenden Messbarkeit und quantitativen Bewertbarkeit vieler positiver Auswirkungen von Gebäudebegrünung kann derzeit kein ganzheitliches Modell vorgezeigt werden, sondern lediglich der entwickelte, leicht erweiterbare Ansatz zur ökonomischen Bewertung präsentiert werden. Dank dieses Modells konnten bereits wertvolle Erkenntnisse zur Systemoptimierung erlangt werden und Anknüpfungspunkte für weitere Bewertungsmöglichkeiten definiert werden. x | |||||
Schuberth, Jens | Baukosten und Energieeffizienz von Mehrfamilienhäusern | Bauphysik | 1/2019 | 55-59 | Fachthemen |
KurzfassungSeit 2001 prämiert der Deutsche Bauherrenpreis vorbildliche Neubauten und Sanierungen von Mehrfamilienhäusern. Eine Analyse der neueren Projekte zeigt, dass Wohnungswirtschaft und Planer ein überaus leistungsstarkes Team bilden, welches wirtschaftliches und energieeffizientes Bauen sehr gut vereinbaren kann. Eine hohe Energieeffizienz wirkt sich bei Mehrfamilienhäusern in höchstens geringem Umfang auf die Baukosten auswirken, sowohl bei Neubauten als auch bei Sanierungen. Bei Kaltmieten hat der Standort in einer Großstadt großen Einfluss; Häuser mit niedrigem Primärenergiebedarf werden sogar günstiger vermietet. Pauschale Behauptungen, Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden führten zu überhöhten Baukosten und Kaltmieten, erweisen sich vor dem Hintergrund dieser Auswertung anspruchsvoller Projekte als nicht haltbar. Gutachten über die Wirtschaftlichkeit von Energiestandards sollten nicht nur Materialpreise, sondern die Baukosten realisierter Projekte untersuchen und dabei stets mit statistisch abgesicherten Methoden (oder wenigstens mit Bandbreiten) arbeiten. x | |||||
9. Würzburger Schimmelpilz Forum - 9. Berliner Schimmelpilzkonferenz | Bauphysik | 1/2019 | 59 | Aktuell | |
Gratzl, Markus; Zieser, Johannes; Retter, Philipp | Einsatz passiver Erdreichkühlung zur Konditionierung von Lagerhäusern - Anwendung in der modernen Schaumweinproduktion | Bauphysik | 1/2019 | 60-66 | Fachthemen |
KurzfassungFür den Neubau der Produktionsstätte eines Getränkeherstellers war es erforderlich, ein Lagervolumen für rund fünf Millionen Flaschen als gekühltes Rohsektlager bereitzustellen. Die maximalen Temperaturen durften aufgrund der Qualitätsanforderungen im Produktionsprozess 14 °C während der Sommermonate nicht überschreiten. Um möglichst hohe Energieeffizienz zu erzielen und eine ganzjährige Beheizung beziehungsweise Kühlung zu vermeiden, sollte das Lager natürlich konditioniert werden: Durch explizite Kopplung des Gärlagers mit dem angrenzenden Erdreich wurde dessen Pufferwirkung über ungedämmte erdberührte Wand- und Bodenbauteile aktiviert. Auch das Lagergut selbst wurde als thermische Speichermasse in der Auslegung berücksichtigt. Gleichzeitig wurde die verbliebene thermische Gebäudehülle dahingehend optimiert, dass die auftretenden Wärmegewinne und Wärmeverluste zur Außenluft auf ein Minimum reduziert sind. Der Nachweis der Gebrauchstauglichkeit erfolgte mittels gekoppelter transienter thermischer Gebäudesimulation. Es konnte gezeigt werden, dass - selbst unter Annahme erhöhter Außenluft- und Erdreichtemperaturen aufgrund des Klimawandels - bei Ausführung von Außenwänden und Dächern in höchster thermischer Qualität auf eine aktive Konditionierung des Lagers vollständig verzichtet werden kann. x |