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26. Mai 2016

Das Schicksal der Freybrücke

 - ein Baudenkmal wurde entsorgt...

Karl Bernhard gilt als einer der bedeutendsten Bauingenieure in Deutschland zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Seine beiden Brücken entlang der Heerstraße in Berlin, die Stößenseebrücke und die Freybrücke über die Havel, sind seit 1909 verkehrstechnisch von höchster Bedeutung für die Ost-West-Verbindung der Stadt. Die Freybrücke wurde im März 2015 abgerissen, um einem Ersatzneubau Platz zu machen. Wie kam es überhaupt dazu, dass eine historisch und verkehrstechnisch so wichtige, seit 1971 unter Denkmalschutz stehende Konstruktion so lange vernachlässigt wurde, bis sie abbruchreif war?

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Die denkmalgeschützte Freybrücke wurde aus vermeintlich wirtschaftlichen Gründen abgerissen, obwohl von verschiedensten Seiten auf die Nachteile der geplanten Maßnahme und auf mögliche Alternativen mit Nachdruck hingewiesen wurde. Dass die Rettung der Freybrücke möglich gewesen wäre, hatte der Senat mit der erfolgreichen Sanierung und Erhaltung der Stößenseebrücke und der Stubenrauchbrücke – ebenfalls ein Werk von Karl Bernhard – bereits bewiesen. In Wahrheit wurden die Vorgaben des Projekts VDE Nr. 17 lediglich vorgeschoben, damit Berlin die Sanierungskosten der historischen Brücke nicht tragen musste. Dieser eigentliche Beweggrund wurde in der Öffentlichkeit kaum kommuniziert.

In einer Stadt wie Berlin, wo ein vorhandenes Gebäude (Palast der Republik) abgerissen wurde, um ein längst verschwundenes altes Gebäude (Stadtschloss) neu zu errichten, müsste es auch möglich sein, für die Erhaltung eines Denkmals der Ingenieurbaugeschichte evtl. Mehrkosten in Kauf zu nehmen. Auch wenn mit der neuen Konstruktion der Freybrücke den Entwurfsverfassern eine sehr ansprechende und moderne Interpretation des Bernhardschen Entwurfs gelungen ist – Denkmalschutz geht anders!

Ein Beitrag von Prof. Cengiz Dicleli

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Der gesamte Beitrag wurde in der Ausgabe 02/2016 der Zeitschrift Stahlbau veröffentlicht.

 

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