Max Herzog - Ein Verfechter der Originalquellen
Bis auf die Siedlungswasserwirtschaft sowie den Straßen- und Eisenbahnbau fehlt kein großes Fachgebiet des Bauingenieurwesens, für dessen Fortschritt sich Max Herzog in Theorie und Praxis nicht engagiert hätte.
Sehr früh erkannte er die Bedeutung des Studiums der Originalquellen der internationalen Fachliteratur für die anspruchsvolle Bauingenieurtätigkeit: Herzog ist nicht nur ein ausgezeichneter Kenner der deutschsprachigen Fachliteratur, sondern auch der US-amerikanischen, englischen, französischen und italienischen. Dazu kommt, dass er stets um die Originalquellen der in seinem Blickfeld stehenden Gegenstände wusste und in der Lage war, deren geschichtliche Bewegung in treffenden Strichen zu vermitteln.
Ausgehend von Messungen am Tragwerk des Bauwerks, entwickelte Herzog für den Bereich zwischen den Schnittstellen Tragwerk und Tragstruktur einerseits sowie Tragstruktur und statischem System andererseits vereinfachte Näherungsverfahren Seine Verfahren könnten zu einer Proportionslehre des Bauingenieurs synthetisiert werden.
Mit seinen 388 Veröffentlichungen – darunter 20 Bücher – kann Max Herzog als homme de lettres par excellence des deutschsprachigen Bauingenieurwesens gelten.
Am 15. Januar 2012 ist Max Herzog verstorben. Sein letzter Aufsatz ist nun in der Zeitschrift Stahlbau erschienen.