abo_giftabo_onlineabo_printabo_studentabo_testangle_leftangle_rightangle_right_filledarrow_big_downarrow_big_down_filledarrow_big_leftarrow_big_left_filledarrow_big_rightarrow_big_right_filledarrow_big_uparrow_big_up_filledarrow_dropdown_downarrow_dropdown_uparrow_small_leftarrow_small_left_filledarrow_small_rightarrow_small_right_filledarrow_stage_leftarrow_stage_left_filledarrow_stage_rightarrow_stage_right_filledcaret_downcaret_upcloseclose_thinclose_thin_filledcontactdownload_thickdownload_thick_filleddownload_thindownload_thin_filledebookeditelement_headlineelement_labelelement_relatedcontentlockmailminuspagepage_filledpagespages_filledphoneplusprintprint_filledquotationmarks_leftquotationmarks_rightsearchsendshareshare_filledshoppingcart_bigshoppingcart_big_filledshoppingcart_headershoppingcart_smallshoppingcart_small_filledsocial_facebooksocial_linkedinsocial_pinterest social_xsocial_xingsocial_youtubesocial_twitteruser_biguser_small
08. April 2024

Ehemaliger Stahlbau-Schriftleiter Prof. Joachim Lindner verstorben

Am 27. März 2024 ist Univ.-Prof. em. Dr.-Ing. Joachim Lindner kurz vor seinem 86. Geburtstag verstorben. Nach August Hertwig (1928 – 1939) und Kurt Klöppel (1939 – 1981) sowie vor Gerhard Sedlacek (1993 – 1995) war Joachim Lindner von 1981 bis 1992 der dritte Schriftleiter der Fachzeitschrift Stahlbau. In seine Ägide fällt, nach vielen sehr grundlegenden Beiträgen der Statik-geprägten Klöppel-Ära, eine verstärkte Hinwendung zu praxisrelevanten Themen des Stahlbaus – wenngleich weiterhin auf technisch höchstem Niveau. Diese Entwicklung reflektiert die technische sowie die technologische und industrielle Entwicklung des Stahlbaues in Deutschland in dieser Zeit. Mit Kurt Lewin könnte man das gesamte berufliche Schaffen von Joachim Lindner wie folgt charakterisieren: „(…) there is nothing so practical as a good theory“.

Geboren wurde Joachim Lindner 1938 in Guben, studierte später an der TU Berlin, promovierte dort bei Karlheinz Roik, war kurz in der Industrie tätig und wurde 1974 in Nachfolge von Konrad Sattler und K. Roik Professor für Stahlbau an der TU Berlin. Sein berufliches Hauptthema waren Forschung und Normung zur Stabilität von Stäben und insbesondere das Biegedrillknicken. Schon 1972 publizierte er bei Ernst & Sohn mit K. Roik und J. Carl die grundlegende Monographie „Biegetorsionsprobleme gerader dünnwandiger Stäbe“. Aber auch als Prüfingenieur war Joachim Lindner sehr aktiv: Er verantwortete inhaltlich im Dezember 1998 das Stahlbau-Themenheft über das Sony-Center in Berlin und legte in seinem Editorial seine Gedanken über den Prüfingenieur als Partner im Baugeschehen nieder. Mit F. Nather und R. Hertle veröffentlichte Lindner 2005 das „Handbuch des Gerüstbaus“, das bei Ernst & Sohn verlegt wurde und bis heute unübertroffen ist.

Zu seinen zahlreichen Ehrungen zählen der Charles Massonnet Award der ECCS oder die Auszeichnung des Deutschen Stahlbaues. Die wissenschaftlichen Leistungen von Prof. Lindner sowie sein Engagement für die Stahlbaunormung werden an anderer Stelle in der Stahlbau noch gewürdigt werden. Darüber hinaus war Joachim Lindner neben seiner Rolle als Schriftleiter der Stahlbau auch selber immer wieder Autor wichtiger Publikationen für die Stahlbaubranche bei Ernst & Sohn. So verfasste er 1993 mit J. Scheer und H. Schmidt die viel genutzten Erläuterungen zu DIN 18 800, 2004 den häufig zitierten Stahlbau-Aufsatz „Die neuen Regelungen in der europäischen Norm EN 1993-1-1 für Stäbe unter Druck und Biegung“ mit R. Greiner oder 2014 mit U. Kuhlmann, M. Feldmann und R. Stroetmann den Kommentar DIN EN 1993-1-1. Univ.-Prof. em. Dr.-Ing. Joachim Lindner wird sowohl als wichtiger Theoretiker und Normenverfasser des Stahlbaus als auch als vielseitiger praktischer Ingenieur in Erinnerung bleiben.

Karl-Eugen Kurrer, Stahlbau Chefredakteur 1996 – 2018
Bernhard Hauke, Stahlbau Chefredakteur seit 2018

Newsletter

Monatlich informieren wir Sie über neue Bücher, Artikel und Branchennews.